Stephan Sigg

Autor & Journalist

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27.11.2023

Fastenzeit mit Jugendlichen

Blog
Die Kartensammlung "7 Wochen anders" liefert Ideen für die Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern: Vielfältige Ideen für Jugendliche ab 12 zu Selbstreflexion, Entschleunigung und Neubeginn Hervorragend geeignet für pädagogische Projekte in der Jugendarbeit, inklusive methodischer Hinweise. Die Karten animieren zum Perspektivenwechsel und zum Blick auf die Ziele im Leben. Interaktiv: Die Karten bieten Impulsfragen, Bilder oder Rätsel sowie Platz für Notizen. Das Leben entschleunigen, Einstellungen ändern und Ziele erreichen
 
Interview mit Stephan Sigg
 
Wie weckt man bei Jugendlichen das Interesse für die Fastenzeit? Wie macht man sie neugierig auf diese besondere Zeit?
Stephan Sigg: "Auf jeden Fall nicht  mit Smartphone-Verbot! Natürlich passt der Versuch, mit weniger oder sogar ganz ohne Smartphone zu leben perfekt in die Fastenzeit. Aber der nach diesem Experiment muss von den Jugendlichen kommen und nicht von uns Erwachsenen. Es gibt viele jugendgerechte Zugänge: Zero Waste, Nachhaltigkeit, Umgang mit Zeit, Lebensziele, Random Acts of Kindness ..."
 
Für Kinder gibt es ganz viele Rituale und Traditionen. Mit der Zielgruppe Jugendliche tun sich hingegen viele Erwachsene schwer: Worauf ist zu achten, dass sich auch die Jugendlichen angesprochen fühlen und die Fastenzeit nicht als etwas "Theoretisches" oder zu "Frommes" abtun?
"Wichtig ist, den Fokus nicht auf Verzichten und Einschränken zu legen. Viel mehr bringt es, aufzuzeigen, dass die Fastenzeit neue Wege eröffnet. Sie kann die Chance sein, das eigene Leben auf den Kopf zu stellen. Dabei kann man sich ganz neu kennenlernen.."
 
In der Ideensammlung "7 Wochen anders - Fastenzeit mit Jugendlichen" gibt es auch einige Ideen für das Smartphone. Also doch Smartphone-Verzicht?
"Auch hier motiviere ich dazu, alles auf den Kopf zu stellen: Die Jugendlichen dürfen das Smartphone in der Fastenzeit ruhig verwenden, aber eben anders! Die Zeit ruft gerade zu danach, sich zu überlegen: Was machen all die Meldungen mit mir, die ich jeden Tag bekomme? Wie könnte ich anders damit umgehen? Oder: Welche Nachrichten verschicke ich? Und wie könnte ich meine Mitwelt anders prägen? Ich liefere Ideen, wie junge Menschen das Smartphone quasi spirituell nutzen können."
 
Was war Ihre Motivation, diese Sammlung zu erstellen? Was bedeutet die Fastenzeit für Sie?
"Ich habe schon eine Kartensammlung zum Thema "Advent mit Jugendlichen" veröffentlicht. Auf diese habe ich viele positive Rückmeldungen erhalten und ich durfte auch zahlreiche Weiterbildungen im ganzen deutschsprachigen Raum dazu anbieten. Ich habe gehört, dass viele auch für die Fastenzeit auf der Suche nach zeitgemässen und vor allem niederschwelligen Ideen sind. Das Anliegen der Fastenzeit ist aktueller denn je - und es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten, die Fastenzeit zu gehen. Man kann den Fokus auf sich selber legen, aber auch ganz klar etwas für die Solidarität tun. Ich persönlich finde es total spannend, dass eine uralte christliche Tradtion perfekt in die heutige Zeit passt."
 
Was war Ihnen dabei wichtig?
"Mir war es wichtig, dass die Methoden mit möglichst wenig Vorbereitung und mit wenigen Materialien durchführbar sind. So kann man vieles auch ganz spontan umsetzen. Wie heisst es so schön: Weniger ist oft mehr. Oft sind es gerade ganz einfache oder "reduzierte" Ideen, die die grösste Wirkung entfalten. So gibt es zum Beispiel auch eine Anleitung für eine "Kühlschrank-Meditation". Das kann jede*r zuhause ohne Vorbereitung umsetzen."
 
 
"7 Wochen anders" ist im Don Bosco Verlag erschienen und im Buchhandel erhältlich oder kann auch online bestellt werden.